Forstwarteschüler auf forstkultureller Exkursion
Am 9. Oktober 2024 wurde 40 Schülern (2. Jahrgang) und für Lehrkräfte der Forstfachschule Traunkirchen am Waldcampus Österreich eine authentische Zeitreise in die Forstgeschichte des Salzkammergutes gestaltet. Die Reise ging zu Triftklause und Holzriese im Goiserer Weißenbachtal. Die Initiative dazu kam von unserem Vize-Obmann Siegfried Ellmauer.
Tatkräftig unterstützt wurde Exkursionsleiter Ellmauer von den Vereinsmitgliedern Waldpädagogen Martin Steyrer von den ÖBf und Forstdirektor DI Andreas Holzinger, die den Schülern und 20 Angehörigen der Holzriesenbauer ein unvergessliches Walderlebnis an diesem schönen Herbsttag schenkten.
Wichtige Inhalte der dreistündigen Führung bildeten:
- Steckbrief ÖBf-Forstrevier Weißenbach (i.V. von Förster Hackl – Martin Steyrer)
- Wanderung vom Jagdhaus zur Klausenstube mit Beachtung der Waldbilder
- Waldbauliche Aspekte in der Gebirgsforstwirtschaft (DI Holzinger)
- Klausenstube: Triftwesen und Holztransport im Salzkammergut (DI Ellmauer)
- Kaisertisch: Eine „kaiserliche“ Forstexkursion im Jahre 1888 (DI Holzinger)
- Kaisertisch: Berühmte Forstleute im Salzkammergut – mit stillem Gedenken (DI Ellmauer)
- Vorführung der historischen Chorinskyklause aus 1819, Schlagtor (Steyrer)
- Schülerquiz zur Erklärung der Holzriesen-Werkzeuge des 19. Jahrhunderts (DI Ellmauer)
Den krönenden Abschluss bildete am Ende der gut inszenierten Zeitreise in die „kaiserliche“ Forstwelt des 19. Jahrhunderts die
- Vorführung der neuen Salzkammergut-Holzriese mit hist. Arbeitskommandos
- Reflexionsrunde mit Lehrkräften und Schülern mit Getränken
Gezeigt wurde der Riesenbetrieb von den „Holzriesenmännern“ aus Goisern. Die sechs Freiwilligen bewerkstelligten zwischen 2022 und 2024 an 28 Tagen in 530 Arbeitsstunden im Ehrenamt für Gottes Lohn den originalgetreuen Nachbau der ca. 70 Meter langen Holzriese. Das Projekt war von DI Ellmauer geplant worden. Das Holz war vom Revierleiter der Bundesforste, Mathias Hackl, bereitgestellt worden.
Historische Holzverbindungen
Unter Leitung von Almbauer Erwin Unterberger und Waldbauer Johann Putz konnten die vielen Holzkonstruktionen wie „Jöcher“ als Unterbau und 6 m langen „Fächern“ als Oberbau standfest ins steile Waldgelände gezimmert werden. Es kamen dabei ausschließlich Holzverbindungen mit Dübel und Streben nach historischen Plänen zur Anwendung. Diese einzige vorhandene Holzriese Österreichs bildet mit der von den Bundesforsten generalsanierten Triftklause „Chorinskyklause“ ein einzigartiges forstgeschichtliches Ensemble und bauliches Kulturerbe von nationaler Bedeutung, das in den USA als „national historic site“ bezeichnet wird. Die Chorinskyklause ist die letzte erhaltene Steinquaderklause Österreichs aus dem 19. Jahrhundert.
Walderbe
Nunmehr können durch die geplanten Aktivitäten des Vereines Forst & Kultur in Kooperation mit den österreichischen Bundesforsten vielen am Wald interessierten Landsleuten und Schülern unvergessliche Eindrücke zum reichhaltigen Walderbe Österreichs geboten und die Bedeutung des Berufsstandes der Forstwirtschaft mit ihren Leistungen für die österreichische Bevölkerung aufgezeigt werden!